Pressemitteilung vom 13. Oktober 2025
Klimaanpassung für Mühldorf: Experten diskutieren konkrete Handlungsoptionen bei gut besuchter Veranstaltung
Am vergangenen Donnerstag, den 09. Oktober 2025, veranstaltete der Ortsverband Mühldorf Stadt von Bündnis 90/Die Grünen eine Informations- und Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Ist Mühldorf klimafit?“. Die Veranstaltung, die auf reges Interesse stieß, bot Einblicke in die Herausforderungen der Klimaanpassung für Kommunen und deren Bewohnerinnen.
In der von OV-Sprecherin Kristin Martl-Hassan moderierten Veranstaltung beleuchteten drei Expertinnen unterschiedliche Aspekte der Klimaresilienz: Patrick Friedl, MdL und Sprecher für Naturschutz und Klimaanpassung, Stephan Schinko, Stadtrat und Umweltreferent, sowie Dr. Marlis Hartmann, Physikerin.

Stadtrat Stephan Schinko erläuterte die zunehmende Häufigkeit von Starkwetterereignissen in Mühldorf und stellte konkrete Handlungsoptionen vor. „Man muss handeln, bevor das Wasser kommt. Wenn man zu spät dran ist, ist man nur noch Zuschauer“, mahnte Schinko. Er forderte die Versickerung von Oberflächenwasser bei Neubauprojekten, ein umfassendes Konzept zur Entsiegelung öffentlicher Flächen sowie Zuschüsse für Regenwasserzisternen und Versickerungsanlagen im Gebäudebestand.
Patrick Friedl, MdL, analysierte die Bedrohungssituationen für Bayern durch den Klimawandel: „Hitzebelastung, zunehmende Trockenheit, Starkregen und Sturzfluten führen zur Überlastung von Katastrophenschutz, Gesundheit und Pflege.“ Friedl führte aus, dass durch die Erwärmung der Atmosphäre und die damit verbundene erhöhte Wasseraufnahmekapazität Starkregenereignisse sowohl häufiger als auch intensiver werden. Als Maßnahmen für Kommunen empfahl er die Schaffung von Grünflächen zur Wasseraufnahme, die Errichtung von Zisternen, umfangreiche Baumpflanzungen zur Förderung der Verdunstung sowie den Verzicht auf Bebauung von Gewässerufern.
Für Bürger*innen schlug Friedl vor, Gärten, Dächer, Fassaden und Balkone zu begrünen, wasserdurchlässige Beläge für Auffahrten und Parkplätze zu nutzen sowie Teile des Gartens naturnah zu belassen. Zudem betonte er die Bedeutung von Regenwassertonnen und Zisternen zur Speicherung von Niederschlägen. Hinsichtlich der zunehmenden Hitzeperioden stellte Friedl zahlreiche kommunale Handlungsoptionen vor: „Kühlende Wasserflächen wie Teiche und Brunnen, schattenspendende Parks und Baumbestände, die Reduzierung von Hitzestaus durch Entsiegelung sowie die Berücksichtigung von Frischluftschneisen bei jeder baulichen Maßnahme sind essentiell.“
Ergänzend nannte er Trinkwasserbrunnen, Hitzewarnsysteme und aktive Aufklärungsarbeit als wichtige Maßnahmen.
Dr. Marlis Hartmann präsentierte innovative visuelle Konzepte zur Begrünung von Innenstädten, darunter Dachgärten und Fassadenbepflanzungen, die sowohl ökologisch wertvoll als auch ästhetisch ansprechend sind.
In der anschließenden Diskussion mit dem Publikum wurden zahlreiche Fragen erörtert und weitere Anregungen zur klimaresilienten Gestaltung Mühldorfs gesammelt. „Die Veranstaltung hat gezeigt, dass Klimaanpassung kein abstraktes Konzept ist, sondern konkrete Maßnahmen erfordert, die jetzt umgesetzt werden müssen“, resümierte Kristin Martl-Hassan. „Die zahlreichen Teilnehmenden und ihre engagierten Beiträge belegen das große Interesse der Bürger*innen an einer klimafitten Zukunft für Mühldorf.“
Für Rückfragen:
Kristin Martl-Hassan
Vorsitzende Bündnis 90/Die Grünen Mühldorf Stadt
kristin.martl-hassan@gruene-muehldorf.de
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