Europapolitiker & Biobauer Martin Häusling: Ökologische Agrarwende für Artenvielfalt

In einem voll besetzten Kinosaal sprach am vergangenen Sonntagmorgen MdEP Martin Häusling über Artenschutz und die dafür notwendige ökologische Ausrichtung der Landwirtschaft. Er ist selbst Biobauer und seit 6 Jahren agrarpolitischer Sprecher der GRÜNEN im Europaparlament.

Rund 120 Interessierte waren der gemeinsamen Einladung von Barnhouse Naturprodukte und Bündnis 90/DIE GRÜNEN ins Cinewood Waldkraiburg zur Filmvorführung über das „Wunder von Mals“ gefolgt. Mals ist ein kleiner Ort in Südtirol, der sich zum Ziel gesetzt hat, die erste pestizidfreie Gemeinde Europas zu werden.

In der anschließenden Diskussion waren sich alle einig: Die ökologische Agrarwende betrifft uns alle, nicht nur die Landwirtschaft. Eine größere Wertschätzung von Lebensmitteln ermöglicht bessere Preise für Erzeuger. Wie VerbraucherInnen und Betriebe das Risiko gemeinsam tragen können, zeigt die Solidarische Landwirtschaft am Lenzwald.

VerbraucherInnen wollen regionale Produkte und regionale Bioprodukte kaufen, aber dazu brauche es eine klare Kennzeichnung, so MdEP Häusling. Er erklärte: „Die erfolgreiche Ablehnung der Agro-Gentechnik durch VerbraucherInnen ist ein gutes Beispiel, dass Transparenz prima funktioniert. Bisher hat die CSU im europäischen Agrarausschuss eine ökologische Agrarwende verhindert. Die Europawahl ist deshalb entscheidend. Wenn Manfred Weber mit grünen Stimmen EU-Kommissionspräsident werden will, muss er darüber mit uns reden.“

Ein konventionell wirtschaftender Bauer sagte, er würde gerne auf ökologisch umstellen, sofern er davon leben könnte. In Antwort darauf berichtete ein Biobauer, dass bereits 55 Biobetriebe Hafer und anderes Getreide an Barnhouse liefern. Weitere werden wegen der steigenden Nachfrage gesucht. Vom Bio-Boom profitierten auch die hiesigen Mühlen sowie Betriebe wie Byodo und die Mühldorfer AG. Der Landkreis Mühldorf habe Riesenpotential, ein „zweites Mals zu werden“.

Klare Worte dazu auch von Barnhouse-Geschäftsführerin Bettina Rolle: „Die Naturkostbewegung ist einmal angetreten, um die Welt zu retten. Als etablierte Bio-Hersteller ist dies weiterhin das Ziel. Deshalb stärken wir die regionalen Öko-Landwirte und Verarbeiter, wo es möglich ist. Und deshalb stehen wir auch jederzeit für unsere Werte in der Öffentlichkeit ein. Unser Weg muss ein grüner sein!“