Pressemitteilung des Landtagsabgeordneten Johannes Becher zur Weiterführung der bayerischen Sprach-Kitas

Kathrin Schierl

Weiterführung der Sprach-Kitas

Johannes Becher kontert Ampel-Kritik der Staatsregierung

Die Sprach-Kitas können auch in Bayern fortgeführt werden. Das ist eine gute Nachricht für die Sprachförderung unserer Kinder und eine große Erleichterung für alle Fachkräfte, die seit Monaten um ihre berufliche Perspektive bangen mussten. Bayern hat als eines der letzten Bundesländer die Weiterführung der Sprach-Kitas in Aussicht gestellt. Die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung fiel aber erst nach monatelangem Zögern. Trotzdem lässt es sich die Staatsregierung nicht nehmen, ihre Entscheidung nun als ritterliches Einspringen wegen angeblicher Ampel-Versäumnisse zu stilisieren.

Johannes Becher, Sprecher der Landtagsgrünen für frühkindliche Bildung, kontert: „Die Staatsregierung bekommt vom Bund für die Jahre 2023 und 2024 jeweils rund 315 Millionen Euro aus dem Kita-Qualitätsgesetz, um damit die Qualität in den Kindertageseinrichtungen zu fördern. Hierin sind auch die 25 Millionen für die Sprach-Kitas mit eingepreist. Allerdings wollen CSU und Freie Wähler die Bundesmittel weiterhin lieber zum großen Teil für die einkommensunabhängigen Beitragszuschüsse statt für Qualität verwenden. Wir Grüne wollen endlich in mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und echte Bildungsqualität investieren. Unsere Kleinsten sind die Zukunft!“, betont Johannes Becher.

Die Grüne Landtagsfraktion hatte bereits Ende September einen Antrag für ein Landesprogramm zur Fortführung der Sprach-Kitas gestellt, auch FDP und SPD zogen nach. Alle Anträge wurden von CSU und Freien Wählern abgelehnt. Die Konsequenz war monatelange Unsicherheit für die befristet beschäftigten Fachkräfte in den Sprach-Kitas, die jetzt zu einem nicht unerheblichen Teil bereits in andere Berufsfelder abgewandert sind.

„Die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung zur Weiterführung der Sprach-Kitas ist gut und überfällig, aber sie kam für viele Fachkräfte und Einrichtungen zu spät. Sich jetzt dafür selbst zu beweihräuchern ist leider nur schnöder Wahlkampf und nicht im Sinne einer guten Politik für die Kinder und Familien in Bayern“, so Johannes Becher.


Unsere Landtagskandidatin Bianca Hegmann sagt dazu auch: „Es ist völlig unverständlich, dass die Lösung so lange gedauert hat. Wer mit einer anderen Muttersprache als Deutsch ins bayerische Schulsystem hineinwächst, hat noch immer schlechtere Chancen als Kinder mit deutschsprachigen Eltern. Der Schlüssel das zu ändern, ist bekannt: Kinder frühzeitig und spielerisch an die deutsche Sprache heranzuführen. Dass hier Eltern, Kinder und die Einrichtungen so lange im Ungewissen gelassen wurden, zeigt, wie wenig Einfühlungsvermögen die bayerische Regierung bei Bildungsfragen hat. Schnelle Entscheidungen sind auch bei anderen Themen nötig, bspw. wenn es darum geht, den Bildungserfolg von Kindern unabhängig von den finanziellen Mitteln der Eltern zu machen. Es wäre sehr wünschenswert, dass die aktuelle Staatsregierung die Zeit bis zur nächsten Landtagswahl im Herbst nutzt, um hier echten Mehrwert für alle Betroffenen zu schaffen.“

Den entsprechenden Antrag können Sie hier nachlesen.

Artikel kommentieren