Lena Koch

Bezirkstagskandidatin 2023 – Wahlkreis Mühldorf

Vor 32 Jahren bin ich im schroffen Fichtelgebirge (Oberfranken) zur Welt gekommen und wohne seit 13 Jahren zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern im Landkreis Mühldorf am Inn. 10 Jahre lang durfte ich als Ergotherapeutin in interdisziplinären Teams arbeiten, bis ich mich dazu entschieden habe, meinen Beruf aufgrund der Arbeitsumstände zu verlassen. Ich habe mich nach einer Ausbildung als Umweltpädagogin selbstständig gemacht und bin nun seit drei Jahren als Projektmanagerin im Ökolandbau tätig.

Eine lebenwerte Welt für all unsere Kinder und Enkelkinder ist das, was mich antreibt. Mandat und Familie geht – das kann ich aus Erfahrung sagen. Grund dafür ist aber auch, dass mein Mann und ich die Care-Arbeit sehr gut aufteilen, sodass jeder viel Zeit mit der Familie hat, aber auch die Möglichkeit für Hobby und Ehrenamt besteht – das ist für uns das passende Modell in Bezug auf Gleichberechtigung.

Politisch aktiv zu werden, war nie mein Ziel. Die Bundestagswahl 2017 und die Geburt meiner Tochter hat mir aber deutlich gezeigt, dass es nun an der Zeit ist, für die mir wirklich wichtigen Dinge einzustehen: Ökologie, Ressourcenschutz und Gerechtigkeit in allen Bereichen. Als Gründungsmitglied und Vorständin der Grünen Jugend Mühldorf begann meine Zeit in der Partei. Die vielen Begegnungen, Gespräche und Gestaltungsmöglichkeiten motivierten mich Verantwortung zu übernehmen und vor Ort gestalten zu wollen. Als Kreisvorstandsmitglied ging es für mich in meinen ersten eigenen Wahlkampf: wir stellten eine erste grüne Liste für die Gemeinde Polling auf und ich war Kandidatin für den Kreistag Mühldorf. Mein Sohn hat mich in dieser Zeit bei allen Terminen begleitet – im Tragetuch.

Ich wurde als Kind sehr umweltbewusst erzogen und erhielt tatsächlich auch den „Titel“ Ökokind, weil es mir eben nicht egal war, wenn beispielweise der Müll am Schulhof liegen blieb. Offenheit, Fairness und Akzeptanz waren und sind mir bis heute genauso wichtig wie der Schutz unserer Lebensgrundlagen.

© Roland Spiegel

Das spiegelt sich auch in meiner politischen Arbeit wieder: der Kampf gegen die kommerzielle Vermarktung des Weidinger Tiefenwassers hat im vergangenen Jahr viel Zeit eingenommen. Nachdem dem Gemeinderat Polling das Vorhaben präsentiert wurde, sah ich es als meine Aufgabe, die Bürgerinnen und Bürger schnellstmöglich über die Planungen der Firma InnFood MineralWaters zu informieren. Knapp 5000 Unterschriften konnten gesammelt und dem Landtag überreicht werden. Dass in Zeiten von Trockenheit, Wasserrationierung und sinkenden Grundwasserständen das jahrhunderte alte Tiefenwasser in Plastikflaschen abgefüllt werden soll, ist ein echter Angriff auf die nachfolgenden Generationen. Wir müssen Verantwortung für unser Handeln übernehmen und versuchen die Lebensgrundlagen unserer Kinder und Enkelkinder bestmöglich zu schützen.

Dass im Jahr vor der geplanten Tiefenwasserabfüllung nur wenige Hundert Meter ein 15ha großes Gewächshaus für Tomaten und Co. entstand ist dem Grundwasserspiegel in der Gemeinde Polling ebenfalls nicht zuträglich. Auch hier waren wir Grüne es, die sich gegen die enorme Flächenversiegelung durch den Neubau gewehrt haben. Aber nicht nur der Flächen- und Wasserverbrauch, sondern auch das Heizen mit Gas, die extremste Lichtverschmutzung durch nächtliche Beleuchtung und der Wasserverbrauch für Wintertomaten ließ unseren Protest wachsen. Leider ohne Erfolg – die industrielle Landwirtschaft steht nun den kleinbäuerlichen Betrieben in der Region gegenüber. Für Klima und Bauern kein gutes Zeichen!

Klar ist doch, dass wir mit unserem rücksichtslosen Konsum, neben den Kriegstreibern dieser Welt, auch dazu beitragen, dass Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Die Situation 2020 in all den Flüchtlingscamps ließ mich fast verzweifeln – ich konnte als Mama meine beiden Kinder abends gut gesättigt in ein warmes Bett legen. Vielen Eltern wurde durch Flucht und menschenunwürdige Abschreckungspolitik an den Außengrenzen diese Chance genommen. Um zumindest ein paar mehr Menschen aus diesen Camps aufnehmen zu können, machten wir mit Mahnmalen in Mühldorf und einer äußerst bewegenden Veranstaltung zusammen mit Alea Horst, Benedikt Funke und Margarte Bause aufmerksam. Leider wurden unsere Anträge auf den Beitritt zu dem Bündnis „Sicherer Hafen“ weder vom Kreistag noch von den anderen Gemeinden im Landkreis Mühldorf befürwortet. Man schob die Verantwortung von sich und ließ die Menschen dort, wo sie bis heute sind.

Grüne Politik ist nicht einfach aber eines haben mir die vergangenen Jahre in der Kommunalpolitik gezeigt: Mut, Durchhaltevermögen und Authentizität zahlen sich aus!

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