Unser Wasser schützen.

In einer Zeit, in der der Schutz unserer natürlichen Ressourcen immer drängender wird, rückt auch das Thema Wasser in den Fokus. Wir müssen uns bewusst sein, wie wichtig Wasser als Lebensgrundlage ist und verantwortungsbewusst mit den Tiefenwasserreserven umgehen, um unseren Kindern eine intakte Umwelt zu hinterlassen. Wenn von Tiefenwasser gesprochen wird,  ist das Grundwasser gemeint, das in tieferen Erdschichten unterhalb der Oberfläche vorkommt, bis zu Jahrtausende alt sein kann und dadurch besonders rein ist.

Die Zeitungen sind voll von Nachrichten über Dürren, Trockenheit und sogar Wasserrationierung. Oberbayern galt lange als wasserreich, doch laut NASA verliert es in den letzten Jahren viel Wasser – im Landkreis Mühldorf sank der Grundwasserstand um 26 %. Diese Veränderungen sind spürbar: Regentonnen sind leerer, der Rasen vertrocknet, Bäche führen weniger Wasser und Brunnen verlieren Druck. Die Nutzung von Tiefenwasser für Getränke wie Limo und Mineralwasser gefährdet unsere öffentliche Trinkwasserversorgung zusätzlich. Jede Entnahme aus dieser eisernen Wasserreserve nimmt uns das Wasser für Notfälle in der Gegenwart und zerschlägt die Hoffnung unserer Kinder auf genug sauberes Wasser in der Zukunft.

Die Zahl der Wasserentnahmen wird wachsen – vor allem in der Landwirtschaft. Für die Versorgung der Tiere und die Bewirtschaftung der Äcker brauchen wir Wasser. Deshalb müssen wir heute schon klug mit unseren Wasserressourcen umgehen, um auch morgen genug Lebensmittel produzieren zu können.

Das Beispiel der Firma „InnFood Mineral Waters GmbH“ in Weiding (Gemeinde Polling im Landkreis Mühldorf) zeigt ganz deutlich, dass die Kommerzialisierung von Wasser uns gefährdet und außerdem noch weitere Belastungen mit sich bringt: eine Neuversiegelung von 15.000 qm und täglich 288 LKWs mehr durch die Stadt Mühldorf.

Generell empfinde ich die Abfüllung von Jahrhunderte altem Tiefenwasser in PET-Flaschen mit aufgedrucktem Mindesthaltbarkeitsdatum als absurd. Die Nutzung von Tiefenwasser kann langfristig nicht nachhaltig sein, da die Neubildungsrate schwer vorhersehbar ist und wir nicht auf unendliche Ressourcen zählen können. Der Ausverkauf von Tiefenwasser, wie es bei der Mineralwasserabfüllung der Fall ist, bringt Konflikte mit sich. Deshalb ist eine sorgfältige Abwägung und ein verantwortungsbewusstes Handeln nötig. Es ist unsere Verantwortung eine nachhaltige und verantwortungsvolle Nutzung unseres Tiefenwassers zum Standard zu machen, um auch kommenden Generationen eine sichere Wasserquelle zu hinterlassen – dafür müssen alle Beteiligten im Landkreis Mühldorf entsprechende Entscheidungen treffen!

Um die Grundwasserreserven zu stabilisieren, gibt es verschiedene Ansätze. Für uns als Kommunen sind die Schaffung von Schwammlandschaften und die Förderung von Biotopen einfache Mittel. So kann mehr Regen gespeichert und Reserven wieder aufgefüllt werden.

Neben technischen und politischen Lösungen brauchen wir aber auch engagierte Menschen, die unsere Umwelt schützen. Durch Aufklärung und Zusammenarbeit mit örtlichen Institutionen habe ich das Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit unseren Wasserressourcen gestärkt. Gemeinsam als Bürgereinitiative haben wir örtliche Unternehmen dazu gebracht, ihren Wasserverbrauch zu überdenken. Die Bemühungen verdeutlichen, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für den Schutz des Tiefenwassers zu schärfen.  Jede*r Einzelne kann durch aktive Beteiligung eine positive Veränderung bewirken. Es liegt an uns allen, verantwortungsbewusst zu handeln, damit auch in Zukunft genügend sauberes Wasser für alle vorhanden ist.

Und so brachte es das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim beim Wassergipfel im Mai 2023 im Landratsamt Mühldorf auf den Punkt: „Jeder Tropfen Tiefenwasser zählt!“

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